Geruchsemissionen
"Faktisch handelt es sich um eine unglückliche Verknüpfung einzelner Phänomene", erklärt Hanspeter Schläfli: Grundsätzlich fliesse immer weniger Wasser in die Kanalisation. Grund dafür sind u.a. wassersparende Spülungen in den Haushalten. Das führt dazu, dass die Schmutzfraktionen in der Kanalisation nicht restlos mittransportiert werden – und sich ablagern. Wenn nun – wie das in den vergangenen Wochen der Fall war – der Luftdruck aufgrund der tiefen Temperaturen fällt – dieses Jahr gegen Ende Oktober und gegen Ende November so tief wie seit Mitte März nicht mehr – dann führt das dazu, dass mehr Luft als sonst aus der Kanalisation entweicht, weil dort die Temperaturen höher sind als an der Oberfläche. In dieser Kombination sind die Emissionen damit auch für deutlich mehr Einwohnerinnen und Einwohner wahrnehmbar als sonst. Diese Aussage wird durch die Daten von Meteo Schweiz gestützt.
"Wir haben die vergangenen Tage keine Anfragen oder Beschwerden mehr erhalten", sagt Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli. Für die Gemeinde ist der Fall jedoch nicht erledigt: Im Rahmen des "Generellen Entwässerungsplans der 2. Generation" (GEP) wird die Gemeinde die gesamte Kanalisation durchspülen. Der entsprechende Kredit dafür wurde bereits im vergangenen Jahr von der Gemeindeversammlung gesprochen.
Konsequenzen haben die vergangenen Wochen auch für die erzo ARA, auch wenn sie nicht die Quelle der Geruchsemissionen war: Zum einen hat sie im Rahmen einer Sofortmassnahme Schwefelwasserstoffbindende Mittel permanent dosiert, womit bereits gute Resultate erzielt worden sind. Zum anderen werden im kommenden Jahr und sobald es die Witterung und die Temperaturen zulassen zwei Stapelbehälter saniert. "Diese Massnahme wird uns erlauben, die Abluftbehandlung weiter zu optimieren", sagt erzo-Geschäftsführer Thomas Peyer.
